EU bereitet Weltfinanzgipfel vor

Die Europäische Union hat ihre Reaktionen auf die Finanzkrise bei Treffen der EU-Finanzminister und der Staats- und Regierungschefs der Eurogruppe im Oktober koordiniert und geschlossen gehandelt.

Einen Monat später, am 7. November in Brüssel, haben die 27 EU-Staaten beim Sondergipfel in Brüssel Bilanz gezogen und sich auf eine gemeinsame Position für den anstehenden „Weltfinanzgipfel“ Mitte November verständigt.

Europa wird beim Weltfinanzgipfel am 15. November mit einer Stimme sprechen und weltweite Reformen vorantreiben.

Im Krisenmanagement erwies sich die Geschlossenheit der EU-Staaten als ein wesentlicher Faktor für das Reaktionsvermögen und die Wirksamkeit der Maßnahmen. Es gilt nun, einen Grundstein für die Reform des internationalen Finanzsystems zu legen.

Schon nach 100 Tagen, so der Vorschlag, sollen Maßnahmen auf den Weg gebracht worden sein. Darüber hinaus werden weitere Treffen von Finanzministern sowie Staat- und Regierungschefs stattfinden.

Die EU-Staaten wollen beim Weltfinanzgipfel fünf zentrale Prinzipien verankern:

  • Regulierung von Rating-Agenturen: Hier wird eine Registrierungspflicht sowie eine Beaufsichtigung und Vorschriften für Führung und Management der Agenturen gefordert.
  • Umfassende Regulierung des Finanzsektors: Kein Finanzinstitut, Marktsegment oder Territorium soll künftig ohne eine angemessene Regulierung oder zumindest Beaufsichtigung bleiben.
  • Einheitliche Bilanzierungsregeln: Die Rechnungslegungsstandards sollen weltweit nach und nach einander angenähert werden. Bestimmte Regeln (Bilanzierung zum beizulegenden Zeitwert in der Finanzbranche) müssen besser mit den Regeln der Aufsicht vereinbar werden.
  • Verhaltenskodizes: Um das Eingehen übermäßig großer Risiken zu vermeiden sollen die Vergütungssysteme angepasst werden. Entsprechende Verhaltenskodizes sollen bei der Risikobewertung der Finanzinstitute berücksichtigt werden.
  • IWF  stärken:Der Internationale Währungsfonds (IWF) soll zusammen mit dem Financial Stability Forum (FSF) Dreh- und Angelpunkt eines erneuerten internationalen Finanzsystems werden und künftig internationale Finanzkrisen verhindern. Die Instrumente sollen deshalb modernisiert werden, damit er präventiv eingreifen kann.

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